Gründung der Herulia
Die Herulia wurde als Tarnorganisation zu Schulbeginn 1908 gegründet, war verboten und musste wegen der hohen Aufdeckungsgefahr mehrmals aufgelöst werden. Heute heißt unsere Verbindung „Katholisch Österreichische Studentenverbindung HERULIA Stockerau im MKV“, damals hieß sie „Lesebund Herulia“. Der Name hat sich öfters geändert.
K.d.M.V. Herulia Stockerau
Nach mehreren Auflösungen wurde die katholische deutsche Mittelschulverbindung Herulia Stockerau von den vier sogenannten Gründungsburschen gegründet. Sie hießen Alfred Sperl v. Keiner, Franz Kustovny v. Stumpf, Eduard Leitner v. Elmar und Leopold Kitzler v. Roderich.
Beschluss unseres Wahlspruches und unserer Verbindungsfarben
Unser Wahlspruch lautet „Amplius“, was man mit „nach Höherem streben“ übersetzen kann. Er ist quasi das Motto und mit den Farben (rot-weiß-gold) eines der äußeren Zeichen unserer Verbindung. Die Farben finden sich z. B. im Band wieder, was wir über die Schulter tragen.
Erlass der Koalitionsfreiheit
Endlich war es Mittelschülern möglich, Vereinen anzugehören und diese zu gründen. Die Herulia war also nicht mehr verboten, konnte offiziell angemeldet werden und in der Öffentlichkeit auftreten. In diesem Jahr gründeten sich einige Verbindungen. Davor war – u. a. wegen des Ersten Weltkriegs – die Zeit nicht einfach. Das Verbindungsleben kam zum Stillstand, fünf Heruler sind im Krieg gefallen.
Beschluss, dass kein Heruler Nationalsozialist sein darf
Als der Nationalsozialismus über Österreich hereinbrach, fasste man auf dem höchsten beschlussfassenden Organ der Verbindung den Beschluss, dass kein Heruler Nationalsozialist sein darf. Diesen Beschluss musste jedes Mitglied unterschreiben und jede Übertretung wurde mit dem sofortigen Ausschluss aus der Verbindung geahndet.
Sistierung während des Zweiten Weltkriegs
Die Herulia wurde aufgrund der Herrschaft der Nationalsozialisten sistiert (ruhegestellt), sie hörte auf zu existieren. Herulia zählte im Zweiten Weltkrieg 16 Gefallene und Vermisste.
Reaktivierung und Umbenennung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Verbindung wieder zusammengeführt und konnte reaktiviert werden. Der Name wurde von “K.d.M.V.” auf “K.ö.St.V. Herulia Stockerau” geändert. Die folgenden Semester waren sehr schwierig.
Erhalt der Bude
Lange Zeit hatte die Herulia keine Bude, 1961 erhielt sie die heutige Bude vom Hauseigentümer vermietet.
Ehrenbandverleihung Leopold Figl
Im Zuge des 50. Stiftungsfestes der Herulia wurde der damalige Außenminister und erster Bundeskanzler nach dem Zweiten Weltkrieg Leopold Figl in die Herulia als Ehrenmitglied aufgenommen.